Erfurter Norden
Grundmühle und Fahner Höhen sind beliebte Ausflugsziele der Erfurter Bürger. Gemeinsam mit den Kreisen Sömmerda und Gotha wird das Gebiet für Wanderer neu erschlossen. Basierend auf traditionellen Wanderwegen wird ein neues Wegekonzept erarbeitet, das den heutigen Bedingungen angepasst ist. Kernstück ist der Fahner-Höhen-Weg. Das Ergebnis dessen konnte auf dem Gebiet der Stadt Erfurt in den letzten Monaten weitgehend in die Praxis umgesetzt werden. Das Wanderwegenetz im Erfurter Norden möchte ich Ihnen heute vorstellen. Entstanden sind 5 verschiedene Wanderrouten, die teilweise weit über das Stadtgebiet Erfurts hinausreichen.

Fahner-Höhen-Weg: Dieser verbindet die Erfurter Innenstadt über die Geraaue, die Schwellenburg und die Fahner Höhen mit dem Hainich. Die Strecke ist etwa 45 km lang und bietet sich als 2-Tages-Wanderung an. Dem Wanderer eröffnen sich weite Ausblicke zum Ettersberg, den Kyffhäuser und den Thüringer Wald. Zur Obstblüte besonders reizvoll ist das Gebiet um Witterda und Gierstädt mit Blick auf die Talsperre Dachwig.

Regionaler Wanderweg Erfurt - Grundmühle mit Abzweig Schaderode: Dieser folgt aus der Innenstadt, am Venedig, heraus dem Fahner-Höhen-Weg, führt südlich der Schwellenburg in Richtung Tiefthal und schlängelt sich mit dem Weißbach durch malerischen Grund in Richtung Grundmühle bis nach Töttelstädt. Die Strecke ist etwa 19,5 km lang und damit als Tageswanderung geeignet.

Oder Sie wandern von Schaderode aus (wird nur von wenig Bussen angefahren) auf romantischen Wegen Richtung Tiefthal (3,5 km), über Kühnhausen in die Erfurter Innenstadt (14 km bis Erfurt-Venedig). Von der Grundmühle ausgehend kann man auf dem mit diesem Symbol gekennzeichnetem Weg nach Witterda gelangen. Von der Erfurter Innenstadt ausgehend erreicht man den Ort nach 19 km.

Für den Familienwanderer, der es beschaulicher mag, die kürzere Strecke bevorzugt, eine längere Pause einlegen möchte und den eigenen PKW dem öffentlichen Verkehrsmittel vorzieht wurden Rundwanderwege mit angeschlossenem Parkplatz eingerichtet.

Der Rundwanderweg "Orphalgrund" erstreckt sich über 5,5 km und trägt das Markierungssymbol Am Parkplatz westlich von Tiefthal verweist Sie ein Schild auf den Weg. Er führt durch das Weißbachtal Richtung Grundmühle, wendet sich dann nach Norden in Richtung Witterda und biegt nach etwa 1 km wieder in östlicher Richtung nach Tiefthal ab.

Der Rundwanderweg "Oberes Weißbachthal" verläuft zwischen Töttelstädt und Grundmühle auf etwa 5 km und führt wieder durch das Weißbachtal mit seiner üppig wachsenden Vegetation. Parkmöglichkeiten sind in Töttelstädt vorhanden. Sie finden den Weg mit dem Symbol . Viel Spaß beim Wandern wünschen wir Ihnen! Und achten Sie bitte auf die Natur!

   Fahner-Höhen-Weg  

   Wegemarkierung: rotes Quadrat auf weißem Grund cirka 10 Km bis NSG Schwellenburq Verlassen Sie Erfurts Häusermeer und wandern Sie mit uns durch die grüne Geraaue, das Weißbachtal, über die Schwellenburg mit ihren seltenen Pflanzen durch die reizvollen Fahner Höhen. Die Straßenbahn bringt uns bis Domplatz oder Johannisturm und wir beginnen unsere Wanderung wenige Hunderte Meter nördlich der Krämerbrücke, dort wo die Gera viele Nebenarme und damit mehrere Inselchen bildet, im Erfurter Venedig. Hier können wir uns am Wegweiser orientieren. Wir gehen in Fließrichtung des Flusses, überschreiten eine kleine Brücke, durchqueren den Park und wechseln an der Moritzwallstraße auf die linke Geraseite. Wir verfolgen den Weg bis zum Nordpark, wandern am Nordbad vorbei und wechseln erneut das Flussufer. An der Kanurennstrecke vorbei geht's bis zur Riedstraße, dann wieder linksseitig der Gera an der Radrennbahn und am Tierheim vorbei. Wir überqueren die Warschauer Straße und wandern weiter Richtung Norden immer am Flussufer der Gera mit seinen schattigen Bäumen und Büschen und dem munteren Gezwitscher der Vögel entlang. Der Wind spielt in den rauschenden Blättern. Eine Fußgängerbrücke führt uns über die Straße der Nationen und wir befinden uns wieder in einem weitläufigen Park. Wir halten uns dicht am Geraufer. Hier gibt es einen großen Spielplatz und Sie können Ihre Kinder erst einmal so richtig toben lassen. Bevor wir weiter gehen informieren wir uns noch einmal am Wegweiser. Wir wandern dann zwischen der Gartenanlage und dem Flussufer weiter. In östlicher Richtung erreichen wir den Hauptarm der Gera und treffen am linken Ufer hinter den Gärten auf einen Robinienhain. Vögel beobachtend zieh'n wir nach Gispersleben. Vor uns liegt der Kilianipark mit seinen hohen, stattlichen Bäumen. Wir haben jetzt etwa 5 km hinter uns und können unsere erste Rast einlegen. Wir verlassen den Park links über die Treppe und stehen vor dem Restaurant und Cafe Isa. Gönnen wir uns ein Eis zwischendurch oder ein schmackhaftes Mittagessen. Der Urlauber kann sich hier ein Zimmer mieten, aber auch die Pension Richardt wartet auf Gäste. Wer in Gispersleben seine Wanderung beenden möchte, steigt in Bus oder Bahn und fährt zurück in die Innenstadt. Doch wir Nimmermüden und Frischgestärkten gehen über die Sternberger zur Gubener Straße und informieren uns am Wegweiser über den Fortgang unserer Tour. Wir haben kurz das Geraufer verlassen und erreichen über die Kyritzer und Anklamer Straße die Ortsverbindung nach Kühnhausen. Wir verfolgen diese auf einem gut ausgebauten Fuß- und Radweg und genießen den Ausblick auf S chwellenburg und umliegende Dörfer. Wenn das erste Feld rechts beginnt wenden wir uns nach rechts bis zum Flussufer und setzen unseren Weg stromabwärts fort. Die Idylle des Flusstals lässt uns bald den Lärm der Großstadt vergessen. Die Wasser rauschen über das Wehr und der Wind trägt uns sanfte Kühle herüber. Wir überschreiten die Mahlgera, folgen dem rechten Weg am Hauptlauf entlang und erreichen Kühnhausen. Jetzt haben wir etwa 8 km in den Beinen. Wer schlappmacht, geht zum Bahnhof und fährt stadtwärts. Der Unermüdliche wandert auf dem markierten Weg ins Ortsinnere und folgt dem Weißbach nach Westen. Am Alten Stadtweg wechseln wir auf den Fußweg an der linken Bachseite. Stattliche Kastanien säumen den Bachlauf. Wir überqueren die stark befahrene Straße nach Elxleben und gehen weiter geradeaus in Richtung Tiefthal. Nach Unterquerung der Stadtautobahn wenden wir uns nach rechts und vor uns liegt die imposante Schwellenburg. Damit verlassen wir das Tal des Weißbachs, welcher durchaus weiter westlich noch ganz besondere Reize zu bieten hat. Vielleicht erwandern Sie sich auch einmal dieses Gebiet und kehren in der Grundmühle ein. In Kühnhausen stehen zum Beispiel verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten bereit, Gästezimmer und Pensionen, wie die Pensionen Lindner oder Görnhardt.

Aber zurück zur Schwellenburg! Der Name "Burg" ist ein wenig irreführend. Eine Burg stand dort nie. Aber der weithin sichtbare Gips-Keuperhügel sieht selbst wie eine Burg aus und die terrassenartigen "Schwellen" erinnern an früheren Weinbau. Genießen wir den Rundblick auf Erfurt und das Thüringer Becken. Typische Steppenpflanzen, die Trockenheit vertragen, findet man hier in artenreicher Zahl und machen den Besuch vor allem zur Blütezeit im Frühjahr und Frühsommer lohnend. Schautafeln informieren Sie zu geologischen und botanischen Fragen. Aber vergessen Sie nicht, Sie befinden sich im Naturschutzgebiet. Bitte die vorgegebenen Wege nicht verlassen!

Der serpentinenartig angelegte Weg erleichtert uns den Abstieg von der Schwellenburg. Immerhin gilt es hier auf kurzer Strecke 30 Höhenmeter zu überwinden. An Pflaumenbäumen vorbei erreichen wir einen Feldweg, der nördlich des Ortes Tiefthal endet. Hinter den Stallanlagen erreichen wir die Straße nach Friedrichsdorf, die wir einige Hundert Meter nordwärts streben. Nach ca. 450 Metern biegen wir links, Markierung beachten, in einen Feldweg ein, und verlassen somit wieder die Strasse. Nach weiteren 150 Metern verlassen wir diesen Feldweg um einem weiteren Feldweg, nach rechts (Markierung beachten)  zu folgen. Dieser führt geschlungen zu einer Kirchplantage, welcher wir einige Zeit folgen. Am Ende der Plantage halten wir uns links, bis zum Nächsten Wegweiser um wiederum nach rechts, Richtung Friedrichsdorf, zu gehen. Wir durchwandern den Ort, und erfahren so einiges über, Friedrichsdorf:

Das heutige Friedrichsdorf wurde 1780 als Kolonie gegründet. Heute leben hier 72 Leute. Die verwunschene Lage Friedrichsdorfs und die damit verbundene Atmosphäre machen den Ort interessant. Sehenswert in Friedrichsdorf ist das Gemeindebackhaus mit Glockenturm. In früheren Zeiten wurde wöchentlich oder auch 14tägig der Ofen angeheizt. Dazu schrieb man sich auf einer Tafel ein. Nach der Reihenfolge des Einschreibens konnte jeder seinen Backtermin errechnen. Der 1. Benutzer musste anheizen und der letzte die Asche entfernen. Geheizt wurde nur mit Holz.

Am Ortsende wandern wir weiter auf der Strasse nach Witterda. Nach ca. 400Meter macht die Strasse eine Rechtskurve, aber wir bleiben links und Orientieren uns am Wegweiser. Diese Kreuzung wird auch "Langer Stein" genannt. Von hier aus können wir verschiedene Wanderrouten wählen. Wir können weiter unseren "Fahner-Höhen-Weg" gehen, oder nach Witterda, ( wenn Kirschblüte, sehr empfehlenswert ). Aber auch zur Grundmühle führt ein Weg.

So, liebe Wanderer, da wir hier das Gebiet der Stadt Erfurt verlassen, muss ich Sie auch verlassen. Denn ich habe den Weg noch nie weiter begangen und kann somit keine Hilfe mehr geben. Ich wünsche aber viel Spaß beim Wandern.



Genieß Deine Vesper in der Pause und nimm die Reste mit nach Hause!

Lass Tier und Pflanze stets in Ruh', sie sind Geschöpfe so wie Du!


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