Fussgängerbrücke "Jägerstieg" über die A4
Die Fußgängerbrücke
Seit November des Jahres 2003, ragte die Fußgängerbrücke über die A 4 im Willrodaer Forst. Doch ein Überqueren war nicht möglich, fehlten doch die Anschlüsse auf beiden Seiten. Nun sind sie fertig gestellt und prompt nutzten die ersten Wanderer und Radfahrer den Jägerstieg.

Kreiswegemeister Ein Foto im Album von Hildegard Suckert (Zweite von rechts) mit dem Kreiswegemeister Karl-Heinz Große, erinnert an die alte Holzbrücke

„Schade, dass mein Mann das nicht mehr erleben konnte. Der hätte sich so gefreut", bedauerte sichtlich gerührt die 75-jährige Hildegard Suckert. An vielen Wochenenden war das Ehepaar im Wald zwischen Erfurt und dem Riechheimer Berg gewandert. Beide engagierten sich für die Markierung der Wanderwege. Davon zeugt noch immer der gelbe Strich, der zum Riechheimer führt. Doch der Mittelweg, eine früher beliebte Route, war etliche Jahre nicht nutzbar. Es fehlte die Verbindung über die Auto­bahn. Die vormalige Holzbrücke wurde im Jahr 1977 durch die NVA abgerissen, ab 1975 war sie bereits gesperrt. „Das war doch alles Müitärgebiet hier, überall Schilder", erinnerten sich Mitglieder der Erfurter Ortsgruppe der Naturfreunde. Im Herbst planen sie eine gemeinsame Wanderung — natürlich über den Jägerstieg.

Dabei hätte es ihn. beinahe nicht gegeben. „Mit kaum einer Brücke war es so schwer wie mit dieser", blickte der Thüringer Brückenverantwortliche Ulrich Grabalowski zurück. Da sie nicht der Verbreiterung der Autobahn weichen musste wie ihre größeren Schwestern, war der Bund als Geldgeber nur schwer vom Bau zu überzeugen. Schlimmer noch, dem Bundesverkehrsministerium musste erst deutlich gemacht werden, dass es eine solche Überquerung jemals gegeben hatte. Forstamtsleiter Volker Gebhardt half, die Reste im Wald freizulegen und zu fotografieren. Zudem sorgte er dafür, dass die frühere Schneise frei blieb. Als das nicht reichte, bat Grabalowski ehemalige NVA-Offiziere, den Abriss aus militärischen Gründen zu bezeugen. Das half schließlich.

Damit haben die Wanderer und Radfahrer nach fast 30 Jahren nicht nur ihre Direkt­verbindung in den Wald südlich der Landeshauptstadt wieder, sie führt sogar über ein in Deutschland einmaliges Bauwerk. Nachdem im Jahr 2000 endlich grünes Licht gegeben wurde, setzten das Landesamt für Straßenbau und die Forstverwaltung viel Ehrgeiz in das Vorhaben. Eine Holzbrücke sollte es wieder sein, natürlich aus einheimischen Rohstoffen, und behindertengerecht dazu. Statt einer Betonbrücke von der Stange kam eine ansprechend gestaltete Einzelanfertigung zum Einsatz. Mit einer Gesamtlänge von 77,7 Metern überspannt das 600 000 Euro teure Bauwerk 56,7 Meter. Aus 8,5 Metern Höhe, plus Körpergröße, hat der Fußgänger einen weiten Blick bis zum Thüringer Wald. Hinzu kommen die Dämme mit einer Gesamtlänge von rund 200 Metern.

Am Transport der Erdmassen für diese Rampen lag es, dass die Brücke nicht schon früher übergeben werden konnte, be­gründeten die Firmen den späten Termin. Auf der Südseite gab es keine Baustraße und so konnten die Laster nur über die Autobahn rollen. Dazu mussten aber erst alle sechs Spuren fertig sein, damit man eine wieder für die Erdtransporte abzweigen konnte. Das war im Juni der Fall. „Da haben wir die Brücke wenigstens für die Herbsttouren", meinte gestern eine Gruppe von Radlern. Die Laubfärbung sei ja hier besonders schön.

weitere Details zur Brücke:

  An dieser Stelle möchte ich mich, bei Herrn Helmut Panser, Ernst Schneller Str. in Erfurt, der mir die Unterlagen zur Verfügung gestellt hat, recht Herzlich bedanken.

Genieß Deine Vesper in der Pause und nimm die Reste mit nach Hause!

Lass Tier und Pflanze stets in Ruh', sie sind Geschöpfe so wie Du!


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